Geschichtliche Entwicklung der Gemeinde Hartmannsdorf
Vom landwirtschaftlich geprägten Dorf zum Industriedorf
Urkundlich wurde Hartmannsdorf 1346 erstmalig erwähnt. Über Jahrhunderte waren die Hartmannsdorfer überwiegend Bauern, die anfangs wahrscheinlich den Herren auf Zinnberg oder Drachenfels bei Penig und ab 1436 der Herrschaft Rochsburg lehnspflichtig waren.
Relativ früh trat neben der landwirtschaftlichen Erwerbsquelle eine handwerkliche hinzu, denn nach einer Urkunde von 1609 durften die Hartmannsdorfer über den Hausbedarf hinaus weben. Die industrielle Entwicklung begann im 18. Jahrhundert durch die Gründung vieler Strumpfwirkermanufakturen und ließ ab Mitte des 19. Jahrhunderts die Einwohnerzahlen rasch von 1.410 (1834) auf 5.066 (1890) ansteigen. In dieser Zeit wurde die schöne alte Dorfkirche nicht mehr den Anforderungen gerecht und musste 1894 einem größeren Backsteinbau weichen. Auch die alte Schule platzte damals aus allen Nähten; ein neues Postgebäude wurde 1913 erbaut.
Relativ früh trat neben der landwirtschaftlichen Erwerbsquelle eine handwerkliche hinzu, denn nach einer Urkunde von 1609 durften die Hartmannsdorfer über den Hausbedarf hinaus weben. Die industrielle Entwicklung begann im 18. Jahrhundert durch die Gründung vieler Strumpfwirkermanufakturen und ließ ab Mitte des 19. Jahrhunderts die Einwohnerzahlen rasch von 1.410 (1834) auf 5.066 (1890) ansteigen. In dieser Zeit wurde die schöne alte Dorfkirche nicht mehr den Anforderungen gerecht und musste 1894 einem größeren Backsteinbau weichen. Auch die alte Schule platzte damals aus allen Nähten; ein neues Postgebäude wurde 1913 erbaut.
Der wirtschaftliche Aufschwung
Mit der Entwicklung zu einem Industriedorf wurde Hartmannsdorf eine wohlhabende Gemeinde, die es sich leisten konnte, seit 1903 ein eigenes Gaswerk zu betreiben, 1905 den Ort an das Elektroenergienetz anzuschließen, 1919 ein eigenes Wasserwerk in Betrieb zu nehmen und 1927-29 durch den Bau einer Schleusenanlage eine zentrale Klärung des Abwassers durchzuführen. Gleichzeitig blühten Handel und Gewerbe auf. Ausdruck der Geselligkeit in den Zwanzigerjahren war die Anzahl der Gaststätten, die bei ca. 30 Stück lag, wovon zwei (Hotel „Kronprinz“ und Gasthof „Stadt Chemnitz“) einen größeren Tanzsaal besaßen. Auf Initiative des 1889 gegründeten Naturheilvereins wurde im Jahre 1913 mit dem Bau des Naturbades Hartmannsdorf begonnen.1914/15 fand die Eröffnung statt. In dieser Zeit existierten 29 Sport- und Freizeitvereine in Hartmannsdorf.
Die Kriegsschrecken
Mit Beginn des ersten Weltkrieges setzte der Rückgang ein und viele Betriebe mussten schließen. Der verdienstvolle Bürgermeister Lässig blieb trotz Revolution und Inflation bis 1926 im Amt. Die Weltwirtschaftskrise der Jahre 1928 bis 1932 brachte erneut wirtschaftlichen Niedergang und Rekord-Arbeitslosenzahlen. In Hartmannsdorf eskalierten die Arbeitskämpfe gegen den Lohnabbau in der Textilindustrie im "Recenia-Streik” zwischen demonstrierenden Arbeitern und der Polizei, die durch Einsatz von Schusswaffen mit Toten und vielen Verletzten endeten.
1933 – Beginn der Diktatur der Nationalsozialisten; das Rathaus wurde besetzt, SPD-Bürgermeister Hofmann musste gehen, für ihn kam der nationalsozialistische Bürgermeister Reißmann aus Flöha. Verhaftungen, Verbote, Repressionen waren an der Tagesordnung. Das bis dahin vielseitige Vereinsleben kam bis zum Kriegsbeginn 1939 völlig zum Erliegen.
14. April 1945: Hartmannsdorf lag unter amerikanischem Artilleriebeschuss. Ungehindert rollten die amerikanischen Panzer ein und besetzten den Ort. Das Hotel “Kronprinz”, welches im Jahre 1886 entstand, wurde in Brand geschossen. Viele Umsiedler, die ihr Hab und Gut und ihre Heimat verloren haben, mussten aufgenommen werden. Am 13.06.1945 wurde die amerikanische Besatzung durch die sowjetische abgelöst, Bürgermeister wurde Karl Pflug (bis 1943 Häftling im KZ Buchenwald).
1933 – Beginn der Diktatur der Nationalsozialisten; das Rathaus wurde besetzt, SPD-Bürgermeister Hofmann musste gehen, für ihn kam der nationalsozialistische Bürgermeister Reißmann aus Flöha. Verhaftungen, Verbote, Repressionen waren an der Tagesordnung. Das bis dahin vielseitige Vereinsleben kam bis zum Kriegsbeginn 1939 völlig zum Erliegen.
14. April 1945: Hartmannsdorf lag unter amerikanischem Artilleriebeschuss. Ungehindert rollten die amerikanischen Panzer ein und besetzten den Ort. Das Hotel “Kronprinz”, welches im Jahre 1886 entstand, wurde in Brand geschossen. Viele Umsiedler, die ihr Hab und Gut und ihre Heimat verloren haben, mussten aufgenommen werden. Am 13.06.1945 wurde die amerikanische Besatzung durch die sowjetische abgelöst, Bürgermeister wurde Karl Pflug (bis 1943 Häftling im KZ Buchenwald).
Politische und wirtschaftliche Veränderungen
Nur langsam kam es nach der Gründung der DDR im Jahre 1949 zu einer wirtschaftlichen Erholung. Kleinere Betriebe duften noch auf privater Basis weiterarbeiten, größere wurden verstaatlicht. Nach einer beispiellosen Kampagne im Jahre 1960 gehörten alle Bauern einer Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) an. Trotz Mangelwirtschaft, schwieriger Materialbeschaffung und unzureichender Technik konnten sich viele Erzeugnisse der Hartmannsdorfer Textilbranche und des Maschinenbaus am Markt behaupten, doch die Bausubstanz war dem Verschleiß preisgegeben.
Unmutsäußerungen über das Machtmonopol der SED, Mangelwirtschaft, Amtsmissbrauch und Stasi-Bespitzelung wurden auf großen Massendemonstrationen im Herbst 1989 in Leipzig und anderen Städten laut. Es folgte der Fall der Berliner Mauer und ein Jahr später die Wiedervereinigung. Die Textilindustrie und der Maschinenbau, größtenteils im Handel mit dem Ostblock eingebunden, erlebten einen raschen Niedergang. Hartmannsdorf verlor bis 1992 circa 2.000 Arbeitsplätze.
Der im Mai 1990 erstmals wieder frei gewählte Gemeinderat mit Bürgermeister Weigert, Bürgerinitiative für Hartmannsdorf (parteilos) e.V., beschloss zügig mit Hilfe von Fördermitteln (Aufschwung Ost) die Errichtung eines Gewerbegebietes und zusammen mit Burgstädt den Neubau der überaus wichtigen Kläranlage in Burgstädt/Heiersdorf.
Unmutsäußerungen über das Machtmonopol der SED, Mangelwirtschaft, Amtsmissbrauch und Stasi-Bespitzelung wurden auf großen Massendemonstrationen im Herbst 1989 in Leipzig und anderen Städten laut. Es folgte der Fall der Berliner Mauer und ein Jahr später die Wiedervereinigung. Die Textilindustrie und der Maschinenbau, größtenteils im Handel mit dem Ostblock eingebunden, erlebten einen raschen Niedergang. Hartmannsdorf verlor bis 1992 circa 2.000 Arbeitsplätze.
Der im Mai 1990 erstmals wieder frei gewählte Gemeinderat mit Bürgermeister Weigert, Bürgerinitiative für Hartmannsdorf (parteilos) e.V., beschloss zügig mit Hilfe von Fördermitteln (Aufschwung Ost) die Errichtung eines Gewerbegebietes und zusammen mit Burgstädt den Neubau der überaus wichtigen Kläranlage in Burgstädt/Heiersdorf.
Entwicklung nach der Wende
Am 1. August 1994 wurde Hartmannsdorf dem neu gebildeten Landkreis Mittweida zugeordnet.
Das heutige Diakoniekrankenhaus Chemnitzer Land DIAKOMED gGmbH an der Limbacher Straße wurde erstmals am 1. Januar 1998 mit 340 Betten in Betrieb genommen.
Im Jahre 1999 fand die Übergabe des neuen Feuerwehrgerätehauses statt, mit dem sich vor allem die sanitären und ausbildungstechnischen Bedingungen verbesserten.
Bis zum Jahr 2000 siedelten sich im Gewerbegebiet an der Burgstädter Straße mehr als 40 Unternehmen an, die Zahl der Arbeitsplätze in Hartmannsdorf stieg auf etwa 3.000. Gleichzeitig wurde im Jahr 2000 eine neue Kindertagesstätte am Kirchfeld feierlich übergeben.
Die seit langem geplante Ortsumgehung der B95 wurde am 14. November 2006 mit der ersten Teilstrecke der A72 vom Kreuz Chemnitz bis Anschlussstelle Hartmannsdorf für die Autofahrer freigegeben.
Das heutige Diakoniekrankenhaus Chemnitzer Land DIAKOMED gGmbH an der Limbacher Straße wurde erstmals am 1. Januar 1998 mit 340 Betten in Betrieb genommen.
Im Jahre 1999 fand die Übergabe des neuen Feuerwehrgerätehauses statt, mit dem sich vor allem die sanitären und ausbildungstechnischen Bedingungen verbesserten.
Bis zum Jahr 2000 siedelten sich im Gewerbegebiet an der Burgstädter Straße mehr als 40 Unternehmen an, die Zahl der Arbeitsplätze in Hartmannsdorf stieg auf etwa 3.000. Gleichzeitig wurde im Jahr 2000 eine neue Kindertagesstätte am Kirchfeld feierlich übergeben.
Die seit langem geplante Ortsumgehung der B95 wurde am 14. November 2006 mit der ersten Teilstrecke der A72 vom Kreuz Chemnitz bis Anschlussstelle Hartmannsdorf für die Autofahrer freigegeben.
Hartmannsdorf heute
Als Bürgermeister Weigert 2007 starb, wählten die Hartmannsdorfer Bürgerinnen und Bürger am 27. Januar 2008 Uwe Weinert (CDU) zum neuen Bürgermeister. Am 1. August 2008 wurde der bisherige Landkreis Mittweida aufgelöst. Hartmannsdorf gehört seitdem zum Landkreis Mittelsachsen, welcher aus den bisherigen Landkreisen Mittweida, Döbeln und Freiberg gebildet wurde.
Mit Schuljahresbeginn 2010/2011 zog in das Schulgebäude eine Mittelschule (heute Oberschule) in freier Trägerschaft ein, nachdem die staatliche Mittelschule mit Ende des Schuljahres 2006/2007 seitens des Freistaates Sachsen geschlossen wurde.
Im November 2010 erfolgte der Spatentisch zur Erschließung des III. Bauabschnittes des Gewerbegebietes an der Burgstädter Straße. Nach Fertigstellung im Jahr 2012 erweiterte sich die Fläche auf nunmehr insgesamt circa 59 Hektar.
Das Ortsbild der Gemeinde Hartmannsdorf hat sich nach der politischen Wende 1989/1990 im Laufe der Jahre durch den Abriss von Industriebrachen positiv verändert. Dabei wurden unter anderem im Jahr 2010 der Abriss der Industriebrache "Galvano-Uhlig" (alte Färberei und Bleicherei Arno Reh) sowie der Abbruch der Firmen "Geisha" (früher Geißler) und „Carl Schönfeld“ realisiert. Im Jahr 2014 folgten die Beseitigungen des "Roten Färbers" (früher F. O. Keinert) an der Oberen Hauptstraße und der Abriss der früheren Kindertagesstätte an der Friedrichstraße.
Am 4. November 2014 wurde der umgestaltete Busbahnhof am Anton-Günther-Platz für den Linienverkehr freigegeben.
Am 11. Januar 2015 gewann Uwe Weinert erneut die Wahl zum Bürgermeister der Gemeinde Hartmannsdorf.
Im Februar 2015 zog der Schulhort in das sanierte Gebäude Friedrichstraße 8a ein und befindet sich damit zentral in einer Einrichtung. Der bisherige Standort in der Schulstraße 1a wurde nunmehr für die Kinder der Vorschulgruppe genutzt.
Mit Schuljahresbeginn 2010/2011 zog in das Schulgebäude eine Mittelschule (heute Oberschule) in freier Trägerschaft ein, nachdem die staatliche Mittelschule mit Ende des Schuljahres 2006/2007 seitens des Freistaates Sachsen geschlossen wurde.
Im November 2010 erfolgte der Spatentisch zur Erschließung des III. Bauabschnittes des Gewerbegebietes an der Burgstädter Straße. Nach Fertigstellung im Jahr 2012 erweiterte sich die Fläche auf nunmehr insgesamt circa 59 Hektar.
Das Ortsbild der Gemeinde Hartmannsdorf hat sich nach der politischen Wende 1989/1990 im Laufe der Jahre durch den Abriss von Industriebrachen positiv verändert. Dabei wurden unter anderem im Jahr 2010 der Abriss der Industriebrache "Galvano-Uhlig" (alte Färberei und Bleicherei Arno Reh) sowie der Abbruch der Firmen "Geisha" (früher Geißler) und „Carl Schönfeld“ realisiert. Im Jahr 2014 folgten die Beseitigungen des "Roten Färbers" (früher F. O. Keinert) an der Oberen Hauptstraße und der Abriss der früheren Kindertagesstätte an der Friedrichstraße.
Am 4. November 2014 wurde der umgestaltete Busbahnhof am Anton-Günther-Platz für den Linienverkehr freigegeben.
Am 11. Januar 2015 gewann Uwe Weinert erneut die Wahl zum Bürgermeister der Gemeinde Hartmannsdorf.
Im Februar 2015 zog der Schulhort in das sanierte Gebäude Friedrichstraße 8a ein und befindet sich damit zentral in einer Einrichtung. Der bisherige Standort in der Schulstraße 1a wurde nunmehr für die Kinder der Vorschulgruppe genutzt.