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Stellungnahme des Gemeinderates Herrn Kluge zum Bericht der Freien Presse vom 09.10.2015 bezüglich der Einwohnerversammlung

27.10.2015
News
 
 
 
Sehr geehrte Frau Junge,

mit Entsetzen habe ich am 09.10.2015 Ihren Artikel in der Freien Presse über die Einwohnerversammlung in Hartmannsdorf wegen der bald zu erwartenden Asylbewerber, die ich als Versammlungsleiter moderiert habe, gelesen. Auf welcher Veranstaltung waren Sie? Wie können Sie nach der miterlebten Versammlung viele hundert Einwohner als asylbewerberfeindlich eingestellt darstellen, deren Ängste in Hass umgeschlagen sind? Wie kommen Sie zu einer solchen Hauptüberschrift und Zwischenüberschrift? Die sehr hohe Anzahl an erschienenen Einwohner hat gezeigt, wie sehr dieses Thema die Leute beschäftigt. Trotz einer sehr emotionalen Stimmung, welche aufgrund der bisher wenigen Informationen sowie der medialen Stimmungsmache, an der sie sich leider nun auch beteiligen, nachvollziehbar ist, haben wir es geschafft, eine weitgehende sachliche Informationsveranstaltung durchzuführen.

Der Großteil der anwesenden Einwohner wollte Informationen und hat sich weder gegen noch für die Asylbewerber geäußert. Es gab nur eine einzige verbale Entgleisung und ganz wenige Zwischenrufe. Ansonsten haben die Leute Fragen gestellt und/bzw. ihre unterschiedlichen Meinungen kundgetan. Das ist Demokratie und dazu gehört auch auszuhalten, dass es Stimmen pro und gegen Asylbewerber in Hartmannsdorf gibt und die Leute unsicher sind, was hier auf sie zukommt. Das keine Begeisterung herrscht ist nicht gleichbedeutend mit Fremdenhass. Ich bin stolz auf unsere Hartmannsdorfer Einwohner, dass diese Veranstaltung weitestgehend sachlich durchgeführt werden konnte. Und ich bin wütend darüber, wie unsachlich und das tatsächliche Bild verzerrend von Ihnen hier berichtet wurde. Aber die Schlagzeile scheint hier wichtiger zu sein als die Wahrheit.

Ich wünsche mir, dass dies auf unserer Lokalseite so abgedruckt wird, da Sie leider Hartmannsdorf zu einem fremdenfeindlichen Dorf gemacht haben, dies sind wir nicht. Sie können gar nicht ermessen, welchen Schaden Sie unserem Ort damit angetan haben. Ich musste diese negativen Folgen seit Freitag früh erleben, indem Anfragen kommen, was denn bei uns (im Dorf) losgewesen sei, ob wir ein Naziproblem haben etc..

Ohne eine ausreichende Gegendarstellung kündige ich jede Zusammenarbeit mit Ihnen auf und werde dies auch in der restlichen Gemeinde anregen, um weiteren Schaden abzuwenden. Denn das ist auch eine Aufgabe, die ich als Gemeinderat habe.

Reinhard Kluge